Reisen, Tier der Woche
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Die Riesengrille Eugaster guyoni

Eine kleine Foto-Reportage über die Begegnung mit einer ungewöhnlich großen Grille, gesichtet an Marokkos Antiatlas-Gebirgskette.

Wir sind der Riesengrille Eugaster guyoni begegnet, kurz nachdem wir den Staudamm (frz. barrage) Youssef Ibn Tachfin fotografiert hatten. Dieser liegt etwa 80 km südlich der Touristenhochburg Agadir (Marokko).

Staumauer des Staudamms Youssef Ibn Tachfin.

Staumauer des Staudamms Youssef Ibn Tachfin (benannt nach einem Berberfürsten aus dem 11. Jahrhundert), errichtet im Jahr 1972.

Begegnung der sechsbeinigen Art

Als es von der Aussichtsplattform an der Südseite des Staudamms mit dem Bus weiter gehen sollte, blieb der Blick an einer etwa 4-5 cm großen Grille auf dem Fußweg hängen. Sie bewegte sich recht langsam in der Mittagshitze und überquerte gemächlich den Kiesweg.

Eine große marokkanische Grille (Eugaster guyoni) auf Kies.

Eine große Grille (Eugaster guyoni) auf Kies am Rand der Antiatlas-Gebirgskette (Marokko).

Besonders die Dornen am Thorax (also der Mittelteil zwischen Kopf und Hinterleib) der  Eugaster guyoni genannten Grille und der dicke Hinterleib sind sehr auffällig.

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Der Thorax (der Körperteil mit den Beinen) von Eugaster guyoni hat auffällige Dornen.

Die kleine Sahara

Der Damm Youssef Ibn Tachfin und auch der Berg mit der Aussichtsplattform liegen am Rand der Antiatlas-Gebirgskette. „Anti“ ist dabei arabisch und bedeutet „kleiner Atlas“. Die Antiatlas-Gebirgskette ist die südlichste der drei Gebirgsketten des Atlasgebirges. Das Atlasgebirge (oder „der Atlas“) erstreckt sich insgesamt über 2300 Kilometer über Marokko, Algerien bis nach Tunesien und trennt das feuchte Klima in Nordwest-Afrika von der trockenen Sahara.

Von dort oben, am Rand des Antiatlas, blickten wir auf unserer nächste Station: Die kleine Sahara war am Horizont zu sehen.

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Blick vom Rand der Antiatlas-Gebirgskette auf die „kleine Sahara“ am Horizont.

Der Wind trägt aus den umliegenden Bergen Sand in die kleine Sahara genannten Stelle und bildet, laut unserem Reiseführer, eine nur 2 km² große wüsten-ähnliche Fläche.

„Sahara“ heißt „Wüste“ auf Arabisch. Die Wüste, die man „Sahara“ nennt, ist einige hundert Kilometer weit entfernt von diesem Fleck und liegt auf der anderen Seite des Gebirges. Am Rand der kleinen Sahara finden sich einige Sträucher; aber auch die typisch marokkanischen Arganbäume.

Hier ein paar Eindrücke in einer Slideshow (Zur Naviagtion mit der Maus drüberfahren.)

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Wiedersehen mit Eugaster guyoni

Wir haben Eugaster guyoni mehrmals in der kleinen Sahara gesichtet. Die großen Grillen bewegten sich erstaunlich langsam am Boden und auch in den Sträuchern. So konnte ich diesen Schnappschuss machen. Das Bild am Anfang des Beitrages ist ein Ausschnitt davon.

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Die Riesengrille Eugaster guyoni in einem Strauch.

Wie ich die Grille bestimmte

Um die Grille zu bestimmen, habe ich eine Google-Bildersuche nach „giant cricket marocco“ gemacht. Die hat mich zur Seite „What’s That Bug?“ geführt. Dort kann man Fotos von Insekten bestimmen lassen. So hatte auch schon jemand Eugaster guyoni identifiziert. Auch die Uni Ulm hat in einem Online-Bilder-Verzeichnis ein Museumsexemplar, das unserer Beobachtung sehr nahe kommt.

Die Exemplare auf den Bildern sind deutlich dunkler als meine Aufnahmen, also kann es auch eine andere Art sein. Wenn jemand mehr weiß, bitte melden!

Text und Bilder: © Christian Thiele

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